Donnerstag, 23. August 2012

Rezension bei Amazon


Planet der Pondos (Broschiert)
Uljana wacht wegen eines Computerfehlers vorzeitig in einem Raumschiff auf. Die Passagiere sind unterwegs zu einer neuen Erde. Normalerweise sollte das Aufwachprogramm bei Annäherung an einen passenden Planeten zuerst die Erwachsenen wecken. Das Computerprogramm verweigert Uljana alle Hilfe. Doch es gelingt, weitere Kinder aufzuwecken.
Das Raumschiff landet auf Lonkkris. Er ist für Menschen lebensfähig, aber besiedelt.
Der Autor hat nicht nur einen spannenden Roman geschrieben, sondern auch brennende Fragen unserer Existenz in den Raum gestellt.
Auf Lonkkris leben die Pondos. Sie teilen sich in zwei Gruppen, Weih und Koom. Während die Weih auf ein Wirtschaftssystem setzten, dass der Marktwirtschaft gleicht, probieren die Koom ein gemeinschaftliches Handeln. In einigen Gesprächen werden diese zwei Systeme gegenübergestellt. Dabei müssen sich die Erwachsenen die Frage gefallen lassen, warum sie die Erde verlassen haben, wenn sie nun genauso weitermachen. Der Autor hat bewusst die aktuellen und zukünftigen Probleme der Erde auf den neuen Planeten übertragen. Die Geschichte des Pondos hat einiges an Wiedererkennungswert mit unserer Historie.
Sehr behutsam und emotional geschickt wird die Annäherung der Kinder der Erde und der Koom beschrieben. Sie akzeptieren sich gegenseitig, ja sie nehmen sich als Geschwister an.
Sie stehen neuen gesellschaftlichen Gedanken viel aufgeschlossener gegenüber als die Erwachsenen. Bei letzterem geht es in erster Linie um Macht.
Es gibt auf Pondos eine weitere intelligente Spezis, die Kari. Sie gleichen unseren Ameisen und verfügen über hochentwickelte Schwarmintelligenz.
Der Geschichte hat alles, was ich mir von einem guten utopischen Roman wünsche: eine spannende Handlung, ein ausreichend beschriebener Planet, neue Gedanken und Ideen im Zusammenleben. Außerdem sind die Protagonisten, ob nun irdisch oder außerirdisch klar charakterisiert. Mir gefällt, dass die Kinder im Mittelpunkt stehen. Das gibt Hoffnung für die Zukunft, auch wenn im Buch am Ende die Gewalt zu siegen scheint.
Ich würde mir nicht nur eine Fortsetzung der Erzählung wünschen, sondern auch eine weitergehende Darstellung der gesellschaftlichen Zusammenhänge. Manche Ideen müssen noch zu Ende gedacht werden.
Das Cover zeigt den Blick auf den Traumsee, der Ort der Geborgenheit, Lebensfreude und Freundschaft.

http://www.amazon.de/review/R1Z387YTEMKX75/ref=cm_cr_rdp_perm

Mittwoch, 22. August 2012

2. Rezension "Planet der Pondos"-Leserunde


Wow, das Buch ist echt ein Geheimtipp. Äußerlich so unscheinbar und ohne viel Tam-Tam hat es doch eine tolle Geschichte mit sehr viel Tiefgang zum Nachdenken. Das soll nicht heißen, dass mir das Cover nicht gefällt - im Gegenteil. Weniger ist hier eindeutig mehr und der Blick auf den Traumsee finde ich als Eyecatcher auf dem Cover sehr gelungen. Denn dort am Traumsee verlebten Uljana, Onja und die Menschen- und Pondokinder zusammen wenige unbeschwerte Augenblicke, bevor Realität und Grauen sie eingeholt haben.
Der offene Schluß, der sich wie ein Rahmen um das Buch spannt (zu Beginn und am Ende schläft Uljana in Hoffnung auf eine bessere Zukunft irgendwo auf einem anderen Planeten) macht Hoffnung, vielleicht noch eine Fortsetzung lesen zu dürfen. Ich wäre auf jeden Fall dabei!
Der unbeschwerte Umgang der Kinder beider Völker miteinander (dargestellt durch das Nackt-Rumlaufen) lässt erahnen, wie schön es hätte sein können, wenn nicht am Ende die Erwachsenen dieselben Fehler wieder machen würden. Darum bleibt nur die Flucht nach vorne und die erneute Suche nach Heimat.
Sehr traurig fand ich wiederum das Zurücklassen von Uljanas Mutter und Onjas (Rest-)Familie, und wie gelassen die beiden das genommen haben.
Auf jeden Fall ein klasse Buch, das ich jedem empfehlen kann! *Daumen hoch*

("Kleiner Vampir")